Am heutigen Montag erschien im ST (online) ein Interview mit der Vorsitzenden des Solinger Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Darin äußert sie sich auf die Frage: „Inwiefern erschwert die aktuelle Mindestlohn-Regelung ihnen die Arbeit“ wie folgt: „Wenn ich Minijobber zum Mindestlohn anstelle, dürfen sie maximal 48,5 Stunden arbeiten. Möchte ich ihnen mehr bezahlen, weil sie schon lange bei uns arbeiten oder vom Fach sind, geht das zulasten ihrer Stundenzahl, da sie sonst die 450-Euro-Grenze überschreiten würden.“ Des Weiteren sagte sie: „Man könnte Minijobs an die Stundenzahl koppeln und nicht an den Verdienst. Ein Beispiel: Jede Aushilfe darf 50 Stunden im Monat arbeiten – unabhängig von ihrem Stundenlohn. Dann könnte ich den Aushilfen mehr bezahlen, ohne dass ich sie deshalb weniger einsetzen darf.“
Hierzu ist Folgendes zu sagen: Kellner ist de facto keine Hilfstätigkeit, sondern ein Lehrberuf (https://www.berufe.eu/berufsbild/kellner.php). „Wenn Frau Meis und ihre Gilde endlich anständige Löhne zahlten, stünden ihr auch mehr Bewerber zur Verfügung. Stattdessen verlangt sie auch noch eine Ausweitung der prekären Jobverhältnisse. Nicht einmal eine Krankenversicherung gönnt sie ihren „Angestellten“. Auch kennt sie den Unterschied zwischen 450 €-Job und Minijob scheinbar nicht“, so Wiegand. In Summe sind die Aussagen von Frau Meis eine Schande für das Gastronomiegewerbe, den Bund sowie die Kommunen , die solch prekäre Arbeitsverhältnisse überhaupt erst ermöglichen.
Henrik Wiegand
Stellvertretender Sprecher des KV Solingen
Referenzen:
https://www.solinger-tageblatt.de/solingen/gastronomie-fehlen-viele-arbeitskraefte-9920084.html