Das ewige Gejammer jener Branche, die seit Jahrzehnten am häufigsten durch Steuerhinterziehungen, Betrug an den Sozialkassen und seit Einführung des Mindestlohngesetzes mit Verstößen gegen jenes aufgefallen ist, ist an Unverschämtheit kaum noch zu überbieten. Man muss sich die Forderungen von Frau Hausmann oder von Frau Meis auf der Zunge zergehen lassen:
– „Wir brauchen eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten“
Nein, die brauchen wir nicht. Es gibt genug Möglichkeiten, den Bedarf an Arbeitskraft mit legalen Arbeitsverträgen abzudecken.
– „Eine Vier-Tage-Woche, ohne Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit“
Da sind wir schon wieder beim lieben Geld. Läuft der Laden mal einen Tag schlecht, dann soll der Mitarbeiter unbezahlt daheim bleiben – läuft er doch, dann soll er arbeiten müssen.
– „…und natürlich eine flexiblere Gestaltung der Arbeit auf Abruf“
Das ist natürlich die Krönung der Unverschämtheit. Der Mitarbeiter soll unbezahlt daheim sitzen und warten, bis das Telefon klingelt. Vielleicht möchten die Herren Gastronomen noch die Sklaverei einführen ? Wäre das nichts ? Wer braucht schon Menschenrechte, Freiheit oder gar Geld ?
– „…entschieden dazu beitragen, dass Personalbeschäftigung der Lebenswirklichkeit angepasst wird“
Die Lebenswirklichkeit ist die, dass auch einfache Gaststättenangestellte Menschen sind, die Rechte haben. Auch haben gerade die jungen Menschen, die oft für den Mindestlohn kellnern, ein Recht auf einen angemessenen Lebensstil und eine faire work/life-balance.
– „Das derzeitige Arbeitszeitgesetz und die vereinbarten tariflichen Regelungen hätten sich in der Praxis bewährt und sollten fortgeführt werden. Ein Aufweichen von Arbeitszeitgesetzen mache die Jobs in der Gastronomie weniger attraktiv und würde die Personalnot verschlimmern, warnt Neumann.“
Damit hat Herr Neumann absolut recht.
– „Der Solinger CDU-Abgeordnete Arne Moritz spricht sich dagegen für eine flexiblere gesetzliche Arbeitszeit-Regelung für die Beschäftigten in der Gastronomie aus.“
Arne Moritz sollte vielleicht einmal ein paar Monate zu den Konditionen arbeiten, die er seinen „Untertanen“ gerne zumutet. Natürlich unter Verzicht der fürstlichen Diät, die er für sein Landtagsmandat monatlich erhält. Seine Meinung wird danach eine andere sein.
– „…damit seien diese Berufe leichter mit der Familie vereinbar: ‚Beispielsweise wenn man nachmittags die Kinder von der Schule oder der Kita abholen möchte‘, sagt Moritz.“
Er hat einfach nichts verstanden. Lieber Herr Moritz: Was gefordert wird ist nicht, dass der Arbeitnehmer kurzfristig frei nehmen kann, weil er sein Kind aus der KiTa holen muss, sondern dass er arbeiten muss, obwohl er sein Kind aus der KiTa holen muss. Wir empfehlen der CDU dringend, sich mal mit der Realität von einfachen Angestellten und Arbeitern zu beschäftigen. Das ist übrigens einer der Gründe, warum ihnen die Wähler in Scharen davonlaufen.
– „Der Verdienst der Arbeitskräfte in der Gastronomie sei unterschiedlich, sagt Isabel Hausmann: ‚Aushilfen liegen oft bei neun bis zehn Euro.‘ Gelernte Kräfte erhielten dagegen mindestens 12 Euro pro Stunde, so die Dehoga-Vertreterin.“
Das entspricht dem Mindestlohn und ist somit nichts, worauf man als Branche stolz sein könnte. Des Weiteren wird kaum ausgebildet – wohl um die zusätzlichen 2 Euro pro Stunde am Ende nicht zahlen zu müssen.
– „Petra Meis, Solinger Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, betont, dass sich mit dem Ende des Sommers für zahlreiche gastronomische Betriebe die Personalsituation nochmals verschärft: ‚Dann fehlen uns auch die Studenten‘, die während der Uni-Semesterferien im Sommer in vielen Betrieben ausgeholfen haben.“
Hach ja, die Frau Meis wieder. Das ist die Dame, die besonders gute Mitarbeiter gerne trotzdem nur auf 450 Euro-Basis beschäftigt, statt sie mit einem richtigen Arbeitsvertrag auszustatten.
Frau Merkel und Herr Kurzbachs Gäste sind offenbar doch nicht so blöde, wie sich das neoliberale Arbeitgeber vorher freudig ausgemalt hatten. Ein Araber oder Schwarzafrikaner ist es aus seiner Heimat gewohnt, dass man mit Arbeit mehr hat als ohne. Ein bewährtes Prinzip, das in Deutschland seit dem Mauerfall mit Füßen getreten wird. Deshalb war uns von der AfD auch von Anfang an klar, dass der Fachkräftemangel, der in Wirklichkeit ein Mitarbeiterbezahlungswilligkeitsmangel ist, mit der Massenmigration nicht behoben werden kann.
Die AfD Solingen fordert, dass künftig noch mehr Razzien in der Gastronomie durchgeführt und kriminelle Arbeitgeber hart bestraft werden. Wir unterstützen den Kampf der Finanzbehörden gegen Steuerhinterziehung, Sozialbetrug, Verstöße gegen den Mindestlohn und Schwarzarbeit. Wer arbeitet, der muss anständig bezahlt werden. Wer nur auf Basis von Ausbeutung und Betrug sein Geschäft betreiben kann, der muss sich eben ein anderes Betätigungsfeld (z.B. Kellner bei Frau Meis, Herrn Braun oder Frau Hausmann) suchen. Arbeitnehmer sind keine Automaten – sondern Menschen.
Quellen:
https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/razzia-in-der-gastronomie-50-verstoesse-gegen-mindestlohn-gesetz_aid-26267579
https://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article102865640/Sozialbetrug-Kellner-kassieren-Lohn-Trinkgeld-und-Stuetze.html
https://www.gastrofix.com/de/betrug-in-der-gastronomie-siegt-unehrlichkeit/
https://www.afd-solingen.de/2018/06/afd-solingen-kritisiert-die-ausweitung-prekaerer-jobs-259/
https://anwalt-innovativ.de/2019/08/gastro-branche-klagt-ueber-ueberstundenberg/